Züchter oder Tierheim? Welpe oder Senior? Wie wir zu Alex oder er zu uns kam!

“An dieser Stelle berichten glückliche Besitzer und Tiere davon, wie der Tierschutzverein Leisnig e.V. sie zusammengebracht hat. Wir möchten dies auch tun und die Gelegenheit nutzen, die oben angeführten Fragen aufzuwerfen und eine Lanze zu brechen. Die Frage nach Züchter oder Tierheim hat sich für uns nie gestellt. Fast alle Hunde und Katzen, die ihr Leben oder auch Lebensabschnitte mit uns geteilt haben, sind aus dem Tierheim zu uns gekommen. Ein Hund kam direkt von der Besitzerin, die ihn nicht mehr halten konnte. Ob ein Welpe oder Senior zu einem passt, hängt von den Vorstellungen und Lebensumständen ab. Bei uns zog immer die ältere Generation ein. Denn entgegen der offensichtlich verbreiteten Annahme, dass man ein junges Tier (insbesondere beim Hund) bevorzugen sollte, da es sich so einfacher an die eigenen Lebensumstände anpasst oder “noch erziehbar“ wäre, haben wir gänzlich andere Erfahrungen gemacht.

Neben den 6 Katzen haben uns über die Jahre inklusive Alex auch 3 Hunde durch eine schöne gemeinsame Zeit begleitet. Alle Hunde waren mind. 10 Jahre alt. Jeder einzelne ein eigener Charakter und in unterschiedlichen Lebensabschnitten zu uns gekommen. Natürlich denkt man lange darüber nach, ob man dem Hund ein gutes zu Hause bieten kann. Passt man zusammen? Wird er sich wohlfühlen? Manchmal hat man wenige Infos über die Vorgeschichte, so dass immer eine gewisse Unsicherheit bleibt. Drehten sich Sorgen anfangs darum, ob Hund und Katze sich verstehen, geht es jetzt um Hund und Kleinkinder.

Nie – wirklich ausnahmslos – wurden die Bedenken bestätigt. Vielmehr hatte man das Gefühl, dass jeder einzelne unserer Hunde bemüht war sich mit uns zu arrangieren, uns glücklich zu machen und von uns dafür die Zuneigung zu bekommen, die ihm zusteht. Immer war es für uns ein großes Glück. Hoffentlich für die Vierbeiner auch. Und hier kommt Alex ins Spiel.

Unter der nötigen Vorsicht und klaren Regelungen für Hund und Kinder, stellte sich der einzigartige Charakter von Alex heraus, der im Umgang mit den Kindern einfach klasse ist. Er freut sich über die Kinder doch mehr als über uns, ist sehr geduldig und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Unser Sohn kann den Namen seiner Schwester noch nicht aussprechen, aber den seines Hundes. Auch wenn das “x“ noch Probleme macht. Der Bezug zu uns scheint nach wenigen Wochen bereits so intensiv, als wenn man die letzten 10 Jahre miteinander verbracht hätte.

Einzig der im Verhältnis kurze Zeitraum, den man miteinander verbracht hat und verbringen wird, führte und führt im Fall von Alex bereits jetzt gelegentlich zu Traurigkeit. Wie erklärt man seinen Kindern, dass der vierbeinige Partner nicht mehr wieder kommt? Bisher hat der kindliche unbändige Geist auch wieder vergessen. Der Verlust, den die Kinder verspüren werden, wiegt für uns tausendmal schwerer als der eigene. Auch dieser Gedanke kam auf, bevor wir uns entschieden haben Alex mit nach Hause zu nehmen. Denn man weiß, dass die Zeit zusammen noch begrenzter ist, als bei einem jungen Hund. Leicht wird es nicht. Alex bereichert unserer Leben jedoch so sehr, dass wir die gemeinsame Zeit – und ist sie noch so kurz – nicht missen wollen und wir sind dankbar dafür.

Der Dank richtet sich auch an den Tierschutzverein Leisnig, der uns zusammengebracht hat. Durch euch haben wir einen Grund mehr uns jeden Tag zu freuen. Die Arbeit, die von Familie Pfumfel und ihren Mitstreitern jeden Tag geleistet wird, ist nicht hoch genug anzurechnen. Es beschämt mich auch mitunter, weil sie uns zeigen, was man tun kann – vielleicht auch tun muss.

Familie Schubert/Kluge